Die Evangelische Kirchengemeinde Weilimdorf verfügt über mehrere Kirchen. Gerne informieren Sie sich hier über
- das Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindezentrum im Pfaffenäcker
- die Ostwaldkirche im Herzen von Weilimdorf
- die Wolfbuschkirche im Ortsteil Wolfbusch
- die Stephanuskirche im Ortsteil Giebel
Das Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindezentrum im Pfaffenäcker
Zur Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde gehört der südöstliche Teil Weilimdorfs mit dem Neubaugebiet Pfaffenäcker. Die Gemeinde hat 1 Pfarrstelle für 2767 Gemeindeglieder. Das 1984 erbaute Gemeindezentrum hat einen variablen Gottesdienstraum und weitere Gruppenräume für Erwachsene und Jugendliche und einen separaten Kindergarten mit 2 Gruppen. Die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde ist Mit-Träger der Mobilen Jugendarbeit Weilimdorf.
Das Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindezentrum ist kein mächtiges Gotteshaus; es ist niedrig und bescheiden zwischen den hohen Wohnblocks. Seine Eigenart und seine Absicht ist es, offen und einladend zu sein – eben ein „Zentrum“. So plante es der Architekt Wolfgang Fiedler, der zur Einweihung 1984 erklärte: „Grundgedanke und Ausgangspunkt des Entwurfes ist die offene Mitte, ist der kleine Innenhof, der von der gesamten Baugruppe umschlossen wird …Alle Bereiche, die Räume für die Erwachsenenarbeit, der Kindergarten und die Wohnungen werden von diesem offenen Mittelpunkt begangen, wie sie sich andererseits, von innen nach außen, zu diesem Innenhof hinorientieren. So ist ein weiterer Raum entstanden: die alle Raumgruppen und die zu ihnen wirkenden Menschen verbindende Mitte – die Halle im Freien.“
Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Stuttgart-Weilimdorf
Wormser Str. 23B
70499 Stuttgart
Die Oswaldkirche im Herzen von Weilimdorf
Die Oswaldkirche ist eine der schönsten Dorfkirchen im Großraum Stuttgart. Sie wird in der Liste denkmalgeschützter Bauten geführt. Ihr Namensgeber ist der Heilige Oswald, König von Nordhumbrien, der im 7. Jahrhundert als Missionar Englands galt.
Aktenkundige Baudaten aus dem 12. Jahrhundert fehlen. Mit Sicherheit lässt sich aber heute feststellen, dass der Vorgängerbau der heutigen Oswaldkirche aus der Zeit zwischen 1131 und 1181 stammen muss.
Historiker nehmen an, dass auf diesem Platz damals eine einfache Holzkirche aus dem 8./9. Jahrhundert gestanden haben muss.
Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche in “Weil im Glemsgau” erfolgte im Jahr 1243. 1472 erfolgte der Umbau und die Erweiterung der bestehenden romanischen Kirche. Davon zeugt der Stein außen über dem Nordeingang.1595 wurde der Turm bis herunter zum 2. Stockwerk durch Blitzschlag zerstört und ist in fünf Monaten ganz und gar wieder aufgebaut worden. Die letzten großen Renovierungsarbeiten wurden 1980 sowie 2019 durchgeführt.
Zeittafel:
800 n. Chr. | Holzkirche |
1131-1181 | Vorgängerbau der jetzigen Oswaldkirche |
1243 | Erste urkundliche Erwähnung der Kirche in „Weyl“ Übertragung der Kirche samt Einkünften an das Chorherrenstift in Sindelfingen durch den Bischof voon Konstanz |
Frühes 14. Jhdt. | Rötelzeichnungen in den Chor-Nischen |
1472 | Kirchenschiff in der heutigen Form (Daher 1972 500-Jahr-Feier der Kirche) |
1477 | Übertragung an die Universität Tübingen (gemeinsam mit dem Chorherrenstift Sindelfingen) |
1510 | Sandsteinrelief „Beweinung Christi“ von Hans Seyffer aus Heilbronn |
1595 | Kirchtum abgebrannt Kruzifix |
1606 | Turmhahn (bei Fliegerangriff im 2. Weltkrieg beschädigt) |
1678 | Bilderzyklus von Johann Sebastian König aus Kirchheim/Teck (10 Bilder Altes, 17 Neues Testament) |
1761 | Orgel von Sigmund Haussdörfer aus Tübingen Die ursprüngl. Orgelempore wurde 1937 abgebrochen |
1744 | Gedenktafel für Friedrich Schickardt |
1980 | umfassende Sanierungsmaßnahmen |
2019 | Komplettsanierung und Öffnung der Zeitkapsel im Kirchturm |
Filmbeitrag zur Oswaldkirche auf YouTube:
Evangelische Oswaldkirche Weilimdorf
Ditzinger Str. 1
70499 Stuttgart
Die Wolfbuschkirche im Wolfbusch
Am 13. Februar 1936 erwarb der Vorsitzende des KGR von der Stadt einen Bauplatz am Rande der Siedlung an der Solitudestrasse. Der 12,52 Ar große Bauplatz kostete 3 756 Reichsmark (= 15 400 €) zuzüglich Erwerbskosten. In der KGR-Sitzung am 2. April 1936 wurde der Kirchenbau, in dem auch der Kindergarten untergebracht sein sollte, beschlossen. Architekt Professor Seytter aus Stuttgart plante den Kirchenneubau, am nördlichen Rand der Siedlung gebaut, wo vorher eine Feldscheune stand.
Die Grundsteinlegung war am 11. Juni 1937. Der Grundstein ist im Altarraum auf der linken Seite zu sehen. Die Inschrift lautet: „Juni 1937 Gott zur Ehre und zur Erbauung der Gemeinde“. Auch in der Sakristei ist er zu sehen. Am 3. August 1937 wurde die Urkundenkapsel im Turmknauf verschlossen.
Landesbischof Theophil Wurm weihte am 20. März 1938 die Wolfbuschkirche ein. Bei der Schlüsselübergabe gab es eine Begebenheit, die immer wieder erzählt wird: Als der Stadtpfarrer Schöll die Kirchentür mit dem soeben übergebenen Schlüssel öffnen wollte gelang dies nicht. Auch Schlossermeister Georg Mauser konnte die Kirchentür zunächst nicht öffnen bis er die Klinke nach unten drückte und bemerkte, dass die Tür gar nicht verschlossen gewesen war. Der Architekt Karl Schön schrieb dazu: „Es ist mir im Nachhinein wie ein Gleichnis: Oft meinen wir, dass Türen zu unseren Mitmenschen verschlossen seien und von uns mit viel Mühe geöffnet werden müssten, dabei sind sie nur angelehnt und brauchen nur geöffnet zu werden.“
Evangelische Wolfbuschkirche in Weilimdorf
Im Wolfbusch 2
70499 Stuttgart
Die Stephanuskirche im Ortsteil Giebel
Die Stephanuskirche Stuttgart-Giebel wurde, nach einem Entwurf des Architekten Prof. Wilhelm Tiedje 1956 bis 1958, in dem 1954 gegründeten Weilimdorfer Stadtteil Giebel, auf der grünen Wiese erbaut. Am 4. November 1956 fand die Grundsteinlegung statt und am 11. Mai 1958 wurde die Kirche eingeweiht. Die Griffe der drei Kupferportale der Kirche erinnern am linken und rechten Portal an Gottes Gebote und am mittleren Portal an Jesus Christus, durch das Bildmotiv der in der Wüste erhöhten Schlange (Joh 3,14).
Von Anfang an waren weitere Räume für die Gemeindearbeit in das Gebäude integriert. Der Kirchenraum bietet Platz für 600 Personen und ist damit der größte im Bezirk Weilimdorf. Der Gemeindesaal und die Gemeinderäume im Untergeschoss können auf Anfrage gemietet werden.
Die Stephanuskirche war 1958 mit ihrem modernen Erscheinungsbild ganz anders als viele Dorfkirchen. Sie war großzügig gebaut, hell und modern und als Gemeindezentrum ein Ausdruck für das Lebensgefühl dieser Zeit.
Auffällig ist im Kirchenraum der Altarbereich mit einem großen kupfernen Altarkreuz, auf dem ein Lamm abgebildet ist, das für Christus steht. Weitere Symbole sind ein Kreuzesstab, der Regenbogen, vier Nägel und Wellen (Strom des lebendigen Wassers, das von Jesus Christus ausgeht und alle Gläubigen in der Taufe mit dem dreieinigen Gott verbindet).
Typisch für die 50er Jahre ist auch die Gestaltung der Chorbrüstung der Orgelempore im vorderen Altar- und Orgelbereich. Die von dem Künstler Jürgen Weber gestaltete Chorbrüstung – mit ihren Vögeln unter dem Himmel und Lilien auf dem Felde – zeigt eine schöne künstlerische Auseinandersetzung mit Worten Jesu aus der Bergpredigt (Mt 6,25ff).
Die Stephanuskirche erhielt 1960 eine Orgel, erbaut von der Orgelbaufirma Friedrich Weigle, Echterdingen. Sie wurde mit 24 Registern und 2 Manualen (Haupt- und Schwellwerk), Pedal und 1760 Orgelpfeifen ausgestattet. Die Orgel ist eine mechanische Schleifladenorgel mit elektrischer Registriertraktur. Es wurde ein großer klanglicher Reichtum ermöglicht.
Seit dem Jahr 2006 ist die Stephanusgemeinde nach den Richtlinien des europäischen Standards für ökologisch nachhaltiges Handeln (EMAS) mit dem „Grünen Gockel“ der Evangelischen Landeskirche in Württemberg zertifiziert. Für die Gemeindearbeit bedeutet dies umweltgerechtes Handeln in allen Bereichen und kontinuierliche Arbeit an der Verbesserung der Umweltbilanz.
Evangelische Stephanuskirche
Giebelstr. 30
70499 Stuttgart